Peter Jochim

Gitarrist, Komponist, Staatl. gepr. Musiklehrer.

 

Geboren 1945, war die Kindheit nicht besonders farbenprächtig. Spielsachen gab es kaum, das bunteste waren Holzbauklötze und Märklinbaukästen, - grün, blau, rot, - das war’s. Die Häuser, in Rastatt, soweit sie noch standen, waren schmutziggrau, die einzige Verzierung bestand aus den Spuren der Bombensplitter, die Bomben made in USA, an den Fassaden hinterlassen hatten.

 

In dieser grauen Tristesse kam mir mein erstes Micky Maus Heft vor, wie eine Botschaft aus dem Paradies. Daniel Düsentrieb, Donald Duck usw., zeigten mir eindeutig, dass es noch eine bessere Welt als die in der ich lebte, geben muss. Die Erwachsenen waren oft noch nazigeprägt, autoritär und gewalttätig (Prügel zu Hause in der Schule und folgerichtig auch wir Kinder untereinander). Ja, dagegen in Micky Maus, - diese Farben, die klaren Formen und diese unbegreiflich freundliche Welt in Entenhausen, sie übten eine magische Kraft auf mich aus und ich begann Micky Mäuse zu malen. Ich erlebte zum ersten Mal, dass man sich während des Zeichnens in eine andere Welt teleportieren kann. In der Schule wurde mir das natürlich verboten, was mich nicht wunderte, denn für uns Nachkriegskinder war sowieso alles verboten.

 

Alles Amerikanische,- Jeans, Kaugummi, Cola, Micky Maus und später Rock´n Roll waren verpönt und genau die Dinge die eine unwiderstehliche Anziehung auf mich ausübten. Musik und malen, das waren neben Herumstreunen, die einzigen Dinge die mich faszinierten. Das blieb auch so. Nach einem vergeblichen Versuch meiner Eltern mich in einen „ordentlichen Beruf“, (Starkstromelektriker) zu zwingen, begann ich nach einer Lehre als Dekorateur, und einer Begabtenprüfung, ein Studium als Gebrauchsgrafiker an der Staatlichen Werkkunstschule in Saarbrücken, daneben gründete ich 1961 meine erste Rockband, „The Heretics“, (Wir spielten Chuck Berry, Shadows, Spotniks usw). In den wilden Sechzigern war ich in der Marketingabteilung von Jade und 4711 Beschäftigt.

 

Gleichzeitig bekam die Musik immer mehr Bedeutung in meinem Leben. Meine Band, „Acid“ war ihr bedeutungsträchtiger Name, ( wir spielten an Pink Floyd, King Crimson usw. angelehnte Musik. und waren natürlich super progressiv). Für damalige Verhältnisse war die Band recht erfolgreich (Bandvorstellung in der Drehscheibe) und mir wurde es zunehmend gleichgültig, ob die Damen Jade oder 4711 an sich schmieren oder nicht. Ich konnte daraus keine sinnvolle Lebensaufgabe ableiten.

Ich beschloss Musiker zu werden. Nach einer erneuten Begabtenprüfung, studierte ich an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und an der Bundesakademie in Trossingen Gitarre. Nach einigen Jahren Anstellung als Musiklehrer an der Weiheimer Musikschule, gründete ich eine private Musikschule (Instrumentalschule Region Weinheim) und zusammen mit meiner Frau Martina, das MusiKons.

Daneben arbeite ich als Dozent an der Weinheimer und Heidelberger VHS. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, gebe ich noch sehr gerne Konzerte als Solist und mit besonderer Freude im Duo zusammen mit dem Schifferstadter Hypertrommler Pit Vogel. Das neueste Projekt zusammen mit meiner Frau, der Sängerin und Pianistin Martina Jochim, in dem wir Morgenstern Gedichte vertonten, hat schon einen erfolgreichen Probelauf in Muddys Club in Weinheim bestanden und wird weiterentwickelt.

 

Natürlich habe ich trotz der Musik nicht aufgehört zu zeichnen, ich zeichne jeden Tag, beim Telefonieren (Telefonzettel), meinen Schülern in ihre Notenhefte, und für meine Tochter Ida „Jahreszeitmäuse“, - Wintermaus, Frühlingsmaus, Sommermaus und Herbstmaus.

 

MUSIKIDOS

Eines Tages, im Jahre 1996 lag Sssssssssssssss, - mein erster Musikido vor mir, „Billy Presto“. Ein freundliches Insekt, grell bunt, die Füße drehen sich bedingt durch die Vibration des schnellen Flügelschlags, um 180 Grad und er ist schnell, eben presto. Von hier war der Weg nicht mehr weit zu „Chris Crescendo“, „Lars Crimosa“, „Domenico Fallsetti“, „Dieter Irae“ usw.

 

Alle Musikidos sind „Insektoide Charakterdarsteller, mit langen spitzen Nasen, Flügeln, Fühlern und Beißzähnchen. Besonders liegen mir Musikertypen am Herzen. So wurde die legendäre Rock- Jazz-Band „Weather Report“ von mir „vermusicidot“, so entstanden, Jacomo Basstorikidius, Joe Zawikido, Saxy Shorticidio. Ich habe jeden Musikido in mein Herz geschlossen, - darum kann ich leider auch keinen verkaufen.

 

Damit aber auch andere Leute meine Musikidos lieben Können, produziere ich Kalender in kleiner Auflage oder auf Bestellung. »» Kontakt